Wie spielt man Rollenspiel?

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Einleitung

Diese Anleitung soll all denjenigen dienen, die sich nicht ganz sicher sind, was Rollenspiel überhaupt bedeutet und wie man am besten bei solch einem Spiel agiert. Unter den jeweiligen Punkten findest du ebenfalls nähere Informationen oder weiterführende Links, die dich hoffentlich weiterbringen. Der Artikel ist so aufgebaut, dass auf der Hauptseite eher allgemeine Informationen zum Rollenspiel zu finden sind. Wenn du bereits eine Idee zu einem Charakter hast oder dich über eine bestimmte Rasse des WoW-Universeums informieren möchtest, bietet es sich an, gleich zu den Links in der Tabelle rechts zu greifen und dort weiter zu lesen. Wenn du dir aber noch unsicher bist und nicht genau weißt, welche Rasse oder Klasse du spielen willst oder wie überhaupt Rollenspiel geht, dann ist der folgende Artikel genau das Richtige für dich.

Eine fantastische Welt

Die Welt von Warcraft ist ein Universum, welches in einer Reihe von Computerspielen nach und nach erschaffen wurde, zuletzt in dem Spiel "World of Warcraft". Wir nutzen das Universum dieses Spiels auf einem bestimmten Zeitpunkt (Patchstand), um unser eigenes Rollenspiel zu betreiben. Doch was bedeutet das eigentlich?

Jeder Spieler, der die Möglichkeit hat, auf Lorderon zu spielen, darf sich einen Charakter erschaffen, den er dann verkörpert. Dieser Charakter wird durch einen Avatar auf dem Computerbildschirm dargestellt. Dieser Charakter soll nach dem Betreten der Welt ab sofort in dieser Welt agieren, als ob er ein Teil von ihr wäre. Dazu verhilft ihm in erster Linie der Spieler selbst. Wie? Nun, die beste Antwort bei jeder Art von Rollenspiel ist: Vorstellungskraft. Diese Art von Spiel erinnert sehr an die Kinderspiele, bei denen man so tut, als wäre man Polizist, Cowboy oder Superman. Der Unterschied liegt darin, dass Lordaeron uns mit einer Form und Struktur versorgt, um dieses Spiel noch genauer, besser und realistischer ausleben zu können. Die Möglichkeiten innerhalb des Spiels selbst sind so sehr mannigfaltig.

Die Vorgehensweise ist also folgende: Jeder Spieler kreiert sich einen Charakter, welchen er in dieser Welt von nun an verkörpert. Die Spieler haben die Freiheit, sich jeden Charakter zu kreieren, welcher den Regeln entspricht. Bitte bedenke aber, dass es in diesem Universum viele Spieler gibt, daher ist es kaum möglich, dass alle irgendwelche besonderen und außergewöhnlichen Charaktere spielen, daher gibt es auch Rassen, Klassen und andere, die aus guten Gründen verboten sind.

Der Unterschied zu den meisten Kinderspielen liegt in diesem Fall darin, dass wir eine durch und durch fantastische Welt vor uns haben. Eine genaue Definition dieser Welt ist schwierig, mann kann sie jedoch ganz gut als eine Mischung von einer Mittelalter-Fantasy-Welt und einem Steampunk-Universum beschreiben. Genauer gesagt bedeutet es z.B., dass die Magie und Hexerei "relativ" alltägliche Dinge sind, die zwar einfache Menschen in Erstaunen versetzen können, aber für einen gebildeten Menschen ein vollkommen normaler Teil des Lebens sind. Andererseits gibt es aber auch Dinge, die technisch fortgeschrittener sind wie z.B. Zeppeline der Goblins oder Schusswaffen. Welcher Teil der Welt euch besonders fasziniert und mit welchem ihr euch besonders beschäftigen wollt, könnt ihr durch das Wählen einer bestimmten Rasse eures Charakters beeinflussen.

Rollenspiel und Realität

Rollenspiel und Realität sind klar zu trennen. Eure Charaktere können im Rollenspiel die schlimmsten Feinde sein, während ihr als Spieler euch prächtig versteht. Dies fällt vor allem Rollenspielanfängern am Anfang recht schwer, deswegen ist es vielleicht besser, mit einem leichter zu spielenden Charakter anzufangen. Versucht jedoch auch dabei, immer die Persönlichkeit des Charakters von eurer eigenen zu trennen. Die Beziehungen, welche ihr als Charakter mit anderen Charakteren eingeht, haben wenig bis gar nichts mit den Beziehungen zu tun, welche ihr mit den Spielern hinter den jeweiligen Charakteren pflegt.

Ein sehr verbreitetes fehlerhaftes Verhalten beim Rollenspiel wird oft als "Meta-RP" bezeichnet. Damit ist gemeint, dass Spieler Informationen nutzen, die ihnen als Spielern zur Verfügung gestellt wurden, um ihren Charakter im Rollenspiel weiterzubringen. Hier eine Grenze zu ziehen ist sehr schwer, daher ist der Fehler ja auch sehr verbreitet. Als Tipp kann man da nur sagen, dass ihr stets an der strengen Trennung zwischen euch als Spieler und euren Charakteren festhaltet. Der Grund für das Meta-RP ist meistens die übertriebene Zuneigung zu eurem Charakter und der Wunsch, dass immer als Gewinner aus bestimmten Situationen hervorgeht. Indem eure Charaktere aber so tun, als wüssten sie die ganzen Dinge, die ihr auch wisst, verlieren sie an Sympathie und werden sehr schnell zu übermächtigen Alleskönnern. Auch wenn es am Anfang schwer fällt, so lasst eure Charaktere ruhig öfter mal irren oder Fehler im Rollenspiel begehen. Gerade solche Dinge verleihen euren Charakter Stärke und eine Persönlichkeit, an die sich andere Charaktere und auch Spieler erinnern.

Was für einen Charakter?

Die Entscheidung für einen bestimmten Charakter ist immer eine sehr persönliche Entscheidung, welche von jedem Spieler eigenständig getroffen werden sollte. Sehr viele Spieler neigen dazu zuerst einen Gedanken von einem Charakter zu haben, welchen sie dann den Regeln entsprechend etwas verfeinern und weiter entwickeln. Andere arbeiten richtig an dem Charakterkonzept und arbeiten auch viele Einzelheiten aus, bevor sie in das Spiel einsteigen. Jeder muss selbst für sich wissen, welche Methode für ihn die beste ist.

Es hilft, sich vorher mit der Welt von Azeroth auseinanderzusetzen und vielleicht das eine oder andere Buch dazu gelesen zu haben. Denkt daran, dass euer Charakter der Lore, das heißt dem gängigen Regelsystem auf Lordaeron, entsprechen muss. Auch deswegen ist das Kennenlernen der Lore schon vor dem Einsteigen ins Spiel sehr wichtig.

Wenn man auch nach der Lektüre erst einmal gar keine Idee hat, was oder wer man nun sein möchte, hilft es, sich ein paar grundlegende Fragen zu stellen:

  • Soll mein Charakter körperlich eher stark oder schwach sein?
  • Soll er sehr intelligent oder nur durchschnittlich begabt sein?
  • Gibt es etwas, was er besonders gut kann?
  • Möchte ich lieber einen einfachen Bürger oder einen herumziehenden Abenteurer spielen?
  • Möchte ich einen Menschen spielen oder lieber eine der exotischeren Rassen versuchen?
  • Sollte der Charakter etwas von Technik verstehen?
  • Ist er vielleicht im Nahkampf ausgebildet?

usw.

Sobald ihr einige der Fragen beantwortet habt, wird sich langsam ein Bild herauskristallisieren, welches ihr an die Regeln von Lprdaeron anpassen könnt. Wenn der Charakter z.B. körperlich eher schwach, aber sehr intelligent und ein Abenteurer sein soll, dann bietet sich ein Magier an. Wenn der Charakter ein Technikfreak, aber auch gut im Kämpfen und von einer exotischeren Rasse sein soll, bietet sich vielleicht ein Gnomen-Schurke an; bei einem körperlich robusten, nicht-menschlichem Kämpfer tendiert man vielleicht zu einem Nachtelfen- oder Zwergenkrieger usw. Dies alles sind aber nur Vorschläge oder Empfehlungen, die bei der Entscheidung helfen sollen. Keine Regeln!

Verschiedene Gesinnungen

Die Gesinnung, welche man nur hier im Wiki festlegen kann, wird nach dem D&D-Prinzip (Vol. 3.5) gewählt. Zu den einzelnen Gesinnungen gibt es eine Extra-Seite, welche zu empfehlen ist. Dieses System ist so angelegt, dass es eigentlich für jeden möglichen Charakter eine Handlungsrichtung vorgibt. Bevor man sich gänzlich damit anfreundet, erscheint es oft etwas fragwürdig, lohnt sich aber, denn es hilft so beim richtigen Einstieg in einen bestimmten Charakter und auch bei seinem Ausspielen. Vor allem wenn man nach bestimmten Stereotypen gehen möchte. Wenn man z.B. einen typischen Paladin spielen möchte, sollte man die Gesinnung "rechtschaffen gut" wählen. Ein freundlicher Freigeist, der sich an keine Schranken halten möchte wie z.B. ein Künstler, könnte eine "chaotisch gute" Gesinnung haben. Diese Gesinnung eignet sich aber auch für besondere Wesen, die an keine Gesellschaft gebunden sind, aber trotzdem an das Gute glauben und es auch verkörpern. Ein typischer Druide würde dagegen die Gesinnung "absolut neutral" besitzen, da ihm das Gleichgewicht über alles geht. Ein typischer Verlassener wäre "rechtschaffen böse", da er sich an die Regeln seiner Gesellschaft hält, aber dennoch das ganze Leben auf Azeroth vernichten will usw.

Man sollte jedoch bedenken, dass dieses Gesinnungsystem nur eine Empfehlung darstellt! Es kann durchaus auch mal einen "rechtschaffen guten" Druiden geben oder einen "neutral guten" Verlassenen. Gerade für Anfänger ist das System aber eine sehr gute Richtlinie, an die es sich zu halten lohnt.

Was tun bei "Fails"?

Wirklich jedem Rollenspieler sind sie schon passiert. Diese unangenehmen Fehler, die man vermeiden möchte und eigentlich sofort vergessen wollte. Ein Rollenspieler, der von sich behauptet, ihm wäre so etwas noch nie passiert, lügt. Diese Tatsache liegt einfach daran, dass jeder Mensch (und hinter jedem Charakter sitzt ein Mensch) Fehler macht. Vielleicht hast du bei einer Quelle nicht aufmerksam gelesen oder schlicht und einfach etwas von der Lore vergessen. Solche Dinge passieren. Es bieten sich dafür mehrere Lösungsmöglichkeiten an. Die meisten der so genannten "Fails" lassen sich einfach im Wisper klären, indem man gesteht, dass man sich einfach geirrt hat und sich gegebenenfalls entschuldigt. Bei komplexeren Sachverhalten kann man auch andere Quellen zu Rate ziehen (z.B. dieses Wiki hier) oder auch ein Ticket an das Lordaeron-Team schreiben. Bei sehr schwierigen Fehlern kommt auch ein Retcon in Frage. Jedoch denkt immer daran, dass es nur eine Notlösung ist und nie missbraucht werden sollte! Die Grundregel sollte auch bei "Fails" sein, die Konsequenzen zu ertragen. Die meisten Spieler kommen euch da eh entgegen, wenn ihr den Fehler einseht.

Und als letzter Tipp: Seht es mit Humor, nehmt euch nicht zu ernst und seid auch nicht streng mit euch. Fehler passieren und sich darüber aufzuregen bringt nichts, sondern schadet im Endeffekt nur der Rollenspielatmosphäre. Außerdem ist es meistens viel mutiger und erwachsener einen Fehler einzusehen als darauf zu beharren, Recht zu haben.

Chartod

Bei üblicheren Rollenspielarten (wie z.B. alle Pen & Paper-Spiele) ist der Charaktertod eine durchaus übliche und öfter vorkommende Sache. Auf Lordaeron wird der Chartod allerdings besonders behandelt aufgrund von vielen Dingen, die diese Art des Rollenspiels von Pen & Paper und ähnlichen unterscheiden. Jeder Spieler legt hier besonderen Wert auf seinen Charakter und verbringt meistens sehr viel Zeit mit der Ausgestaltung und auch mit dem Ausspielen von charakterrelevanten Details, welche man nicht einfach so verlieren möchte. Außerdem wachsen einem die eigenen Charaktere so sehr ans Herz und es ist schlichtweg sehr traurig, sich von einem Charakter verabschieden zu müssen. Das wird auch von der gesamten Lordaeron-Community und dem GM-Team so gesehen, daher werden Chartode nur von dem Team selbst verhängt und das auch eher in Ausnahmefällen. Wenn ihr euren Charakter einigermaßen lore-gerecht spielt und keine großen "Dummheiten" macht, habt ihr keinen Chartod zu befürchten. Sogar bei schwerwiegenden Verbrechen, die euer Charakter begeht und dann von der Obrigkeit dabei erwischt wird, gibt es meistens andere Lösungen als einen Chartod.

Was ist aber nun mit großen "Dummheiten" gemeint. Meistens sind es Dinge, die auch in einem normalen Pen & Paper-Spiel zu einem Charaktertod führen würden. Wenn euer Charakter vollkommen alleine oder nur mit 1-2 Freunden irgendwohin in die Wildnis zieht, um ein Orklager, welches von zig Orks bewohnt und gehalten wird, anzugreifen, habt ihr mit einem Chartod zu rechnen. Auch wenn ihr bei einem minderen Verbrechen erwischt wurdet, dann aber unbedingt keine Nacht im Kerker verbringen wollt und ausbrechen, müsst ihr das ganz genau vorher überlegen. Solche Aktionen enden in den wenigsten Fällen gut!

Ein besonderer Augenmerk ist dabei auch auf das Rollenspieler zwischen Spielercharakteren zu richten. Jeder sollte sich im Klaren darüber sein, dass keiner seinen Charakter sterben lassen möchte. Andererseits spielen wir hier ein Spiel, das sich "Welt der Kriegskunst" nennt. Dass der mögliche Tod darin durchaus ein Begleiter durchs Leben sein kann, ist anzunehmen. Dennoch sei jeder Spieler bei Aktionen, die für andere Spieler tödlich enden könnten (!), zur Vorsicht gemahnt. Meta-RP und OOC-Absprachen sind im Prinzip keine schöne Sache, dem muss man zustimmen. Aber im Falle eines möglichen Chartodes müssen sie sein. Eine Beispielsituation wäre z.B.: Ein Charakter plant einen Anschlag auf einen anderen. In solchen Fällen muss das mögliche Opfer OOC mit einem angemessenen Zeitabstand informiert werden, dass eine Aktion den Chartod zur Folge haben kann. Ich stimme zu, dass dies keine befriedigende Praxis darstellt, denn so kann man Meta-RP nicht vermeiden. Dennoch ist es bisher die einzig mögliche, denn niemand, wie schon oben mehrmals gesagt, würde seinen Charakter gerne unfreiwillig in Gefahr bringen.

Andererseits ist der Tod auch im wirklichen Leben ein Teil davon, so auch im Rollenspiel. Wenn ihr keine Zeit mehr habt, zu viele Charaktere habt oder einfach mal keine Lust mehr auf einen bestimmten Charakter verspürt, ist der Charaktertod eine durchaus interessante Alternative. Denn solch ein Tod bringt meistens auch Rollenspiel für andere Spieler, die sich dann damit auseinandersetzen müssen und dankbar für diese Gelegenheit sind. Darüber hinaus gibt es bei einem "freiwilligen" Tod auch mannigfaltige Möglichkeiten, diesen zu inszenieren und so den eigenen Charakter z.B. als Märtyrer oder Held sterben zu lassen. Setzt euch also ruhig mit dieser Möglichkeit auseinander und bezieht sie als eine mögliche Entwicklung für eure Charaktere mit ein.

Weiterführende Informationen